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Out of Europe. Sequenzen der Wissenszirkulation zwischen Sozialwissenschaften Europas und muslimischer Regionen (Teilprojekt)

Teilprojekt von Dr. Wiebke Keim

 

Welchen Grad an Universalität kann Wissen über Gesellschaft erlangen? Wie ist das Akzeptanzpotential verschiedener Sozialtheorien jenseits ihres Entstehungskontextes einzuschätzen? Dies sind die übergreifenden Fragestellungen dieses Projekts. Untersucht werden soll die wissenschaftliche Praxis von Soziologen, die an ausgewählten Sequenzen der Zirkulation von Theorien und Konzepten zwischen den Soziologien diverser europäischer und muslimischer Regionen teilnahmen (die arabische Welt Ibn Khalduns, Türkei und Iran, unter anderem). Anstelle einer Ideengeschichte einerseits oder eines rein wissenschaftssoziologischen Ansatzes andererseits analysiert dieses Projekt die intellektuelle und akademische Praxis ausgewählter Theoretiker sowie deren Einschreibung in soziale und politische, strukturelle und institutionelle sowie theoretische Kontexte. Dies soll zur Entwicklung konzeptueller Werkzeuge führen, die es erlauben, die spezifischen Verbindungen zwischen theoretischer Argumentation, kontextuellen und institutionellen Rahmenbedingungen sowie wissenschaftlicher Aktivität selbst aufzuzeigen, ebenso wie die Beziehungen zwischen Gelehrten und diversen sozialen Akteuren, etwa verschiedener politischer Bewegungen.

 

Die zur vertiefenden Analyse ausgewählten Sequenzen der Wissenszirkulation umfassen: die Rezeption Ibn Khalduns (1332-1406) in der Gründungsphase der modernen europäischen Soziologie; die Rezeption der soziologischen “Klassiker” bei Ziya Gökalp (1875-1924) sowie die Beziehungen dieses Soziologen zu nationalen wie transnationalen politischen Bewegungen; schließlich die stark transnational ausgerichtete Debatte um “Wissensislamisierung” (1970er-heute). Das Projekt konzentriert sich auf die Wissenszirkulation zwischen europäischen und muslimischen Regionen in der Annahme, dass die ungleichen Positionen der gewählten Orte und Personen innerhalb der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft die Art und Weise, wie Wissen zirkuliert, beeinflussen.

 

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